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Spannendes Wissen für kleine Naturforscher

Ein Miteinander-Buch öffnet Kindern die Tür zu den Naturwissenschaften. Jetzt ist Lina und der Albatros von Silke Ottow auch als eBook erschienen.

Eine Rezension von Susanne Witzigmann

41m6j2+LOlLLina und der Albatros ist eine spannende Geschichte über das ungewöhnliche Leben von Albatrossen. Das Buch erklärt Kindern die Natur und lädt zum Selbstforschen ein. Es ist der Auftakt der Kinderbuchreihe Erwin, Lina und die Wunder der Welt und erzählt die aufregenden Abenteuer des Mädchens Lina mit dem Büchermännchen Erwin. Lina will immer alles wissen und im Moment haben es ihr Albatrosse angetan. Gut, dass Büchermännchen zu besonders wissbegierigen Kindern kommen und sich blitzschnell in jeden Winkel der Welt begeben können. So bekommt Lina schon bald anschaulichen Vor-Ort-Unterricht in Sachen Natur. Sie reist mit Erwin auf eine Albatrosinsel ganz unten auf dem Globus. Dort trifft sie die Wanderalbatrosküken Albi und Klara. Von ihnen erfährt sie, wie Albatrosse aufwachsen und auch sonst noch vieles über das Leben dieser größten flugfähigen Vögel der Erde.

Tür zu den Naturwissenschaften öffnen 

Mit viel Fantasie und Witz beschreibt Autorin Silke Ottow – selbst promovierte Naturwissenschaftlerin und Journalistin – welche faszinierenden Ideen die Natur bereithält, damit diese Tiere Höchstleistungen erbringen und überleben können. Ganz nebenbei erfahren die jungen Leser viel Wissenswertes über unsere Welt, beispielsweise über das Wasser oder das Licht und seine Farben. Und sie bekommen Antworten auf so spannende Fragen wie, warum wir eigentlich Durst bekommen, wenn wir zu viel Salz und Zucker essen oder welches Geheimnis sich hinter weißem Sonnenlicht verbirgt. Indem die Kinder das Gelesene direkt in ‚Linas Nachmach-Bastel-Experimenten‘ überprüfen können, werden sie selbst zu kleinen Naturforschern. Die Experimente sind verblüffend einfach und genauso aufregend wie die Geschichte selbst. Sie sind dabei immer direkt mit der Handlung verknüpft und ermöglichen so ein nachhaltiges Lernen. Die Materialien dafür dürften sich in den meisten Haushalten befinden oder sind einfach zu besorgen. Um alles noch besser zu verstehen, hat die Autorin das Buch mit anschaulichen und wunderschönen Illustrationen versehen. Alles ist locker und humorvoll geschrieben und spricht junge Leser auf Augenhöhe an. Es weckt Neugier, ohne belehrend zu wirken.

Ein Miteinander-Buch

Silke Ottow nennt ihr Buch Ein Miteinander-Buch und möchte damit Klein und Groß einladen, gemeinsam zu lesen und zu entdecken. Und so mancher Aha-Effekt wartet da nicht nur auf die kleinen Forscher.

Begleitend zum Buch bietet die Autorin eine Webseite an, auf der die Kinder zusätzliche Experimente, kleine Geschichten von Lina, Bastelvorschläge und noch mehr Wissen über die Wunder der Welt finden. In der Rubrik Wieso ist das so? können Wissbegierige ihren Romanhelden Fragen stellen. Zu finden unter: www.miteinander-buecher.de.

Lina und der Albatros von Silke Ottow ist als Printausgabe bei Amazon und im Buchhandel erhältlich und kostet 19,99 Euro. Gerade ist bei Amazon auch das eBook für 9,99 Euro erschienen.

Hier geht es zu weiteren Beiträgen von Susanne Witzigmann bei Focus Online.

Alle Jahre wieder…

Satirisches aus dem ganz normalen Alltag
von Marie-Luise Wagener

Baumreihe

Weihnachten hält auch nicht immer, was es verspricht. Das Schönste daran ist – wie so oft – die Vorfreude. Und die kehrt erstaunlicherweise alle Jahre wieder. Liebevoll verpackte Geschenke stapeln sich in entlegenen, selten frequentierten Schränken, die Kühltruhe ist wohlbestückt, ein halbwegs gerade gewachsener Baum besorgt. Nun kann es kommen, das Fest der Feste!

Doch vorher steht einem die Ankunft selten anwesender und mitunter gewöhnungsbedürftiger Familienmitglieder ins Haus. Man nimmt sich vor, – ausnahmsweise, um des lieben Friedens Willen und weil Weihnachten das Fest der Liebe ist – besonders tolerant zu sein, das Chaos großzügig zu übersehen, das diese Personen innerhalb weniger Stunden in den weihnachtlich hergerichteten Räumen verursachen und Bemerkungen wie: „Schon wieder dieser langweilige silberne Weihnachtsbaumschmuck!“ unerwidert zu lassen.

Die innere Anspannung steigt jedoch beim Gedanken an das Festessen. Nichts hassen gelegentlich zu Besuch weilende Sprösslinge mehr, als den Bruch mit Traditionen aus Kindertagen. Und dieses Mal wagt man es gar, Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelpüree zu servieren! Die Drohung, dann doch im nächsten Jahr lieber gar nicht erst zu kommen, quittiert man, schon etwas gereizt, damit, dass das eigentliche Festmenü am ersten Weihnachtstag folge.

Die nächste Zitterpartie ist das Sichten der Geschenke. Das, was man in Vorfreude mühsam ausgesucht, durch Menschenmassen in strömendem Regen nach Hause geschleppt und schließlich kunstvoll verpackt unter den Tannenbaum drapiert hat, schrumpft jämmerlich zusammen, wenn man die abschätzenden Blicke der Beschenkten sieht. Fragen wie: „Zeig mal, was hast du denn bekommen?“ lassen ahnen, dass nicht alles ins Schwarze trifft, was man selbst so toll fand.

Nach der ersten und schwierigsten Weihnachtshürde, dem Heiligen Abend, kann man die beiden folgenden Feiertage gelassener angehen. Ärgerlich ist es zwar, dass das so schön geplante gemeinsame Erste-Weihnachtstag-Frühstück – gegen 9.00 Uhr angesetzt -, ohne die Anwesenheit der Besucher stattfindet. Obwohl man doch so gern alle seine Lieben um sich versammelt hätte, wozu sich ein Esstisch nun mal am besten eignet. Wenn sich die Langschläfer auch noch kurz vor dem Mittagessen mit allem, was der Kühlschrank hergibt, vollstopfen und dafür das sorgfältig zubereitete Festmenü ignorieren, droht die Stimmung  zu kippen.

Am zweiten Weihnachtstag löst sich traditionsgemäß die Viersamkeit wieder in eine Zweisamkeit auf und man kann sich entspannt zurücklehnen, die Gedanken an eine Flucht im nächsten Jahr – wohin auch immer – verwerfen und sich sagen: „Es hätte schlimmer kommen können!“

Baumreihe

Illustration von Kristine Reimann
aus: Als Lilofee die Zeit anhielt von Paula Schabehorn