Im Nachlass ihrer Großmutter stößt Susannes Familie auf drei Briefe des verstorbenen Großvaters. Seine Nachkommen wissen nur wenig über ihn. Dennoch ist der junge Mann mit dem ausdrucksstarken Blick in der Familie immer präsent. In seinen letzten Briefen, die seine Frau durch Krieg und Flucht retten konnte, spricht er jetzt zum allerersten Mal selbst. Und langsam fügt sich das Bild eines humorvollen, besonnenen und höchst lebendigen Menschen zusammen. Seine Briefe sind das Zeugnis eines Lebens in dunkler Vergangenheit. Und einer großen Liebe. Seine Enkelin beschließt, auf Spurensuche zu gehen. Die Reise zu ihrem Großvater führt sie durch das Baltikum bis hinauf nach Tallinn. Allmählich begreift sie, welche Botschaft der Großvater seiner Familie mit auf den Weg gegeben hat.
Nora Gold: „Ich habe lange überlegt, ob ich die persönlichen Worte eines Mannes an seine Frau veröffentlichen darf. Hätten Margareta und Johannes dem zugestimmt? Die spät entdeckten Briefe sind ja vor allem ein Stück Familiengeschichte. Jenseits des Privaten sind sie aber auch Zeugnis einer dunklen Vergangenheit und damit eine Mahnung an die Folgen der menschenverachtenden Gewaltherrschaft und Kriegsverbrechen des Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund habe ich mich nach langen Gesprächen mit der Familie von Johannes B. entschieden, das Tagebuch dieser Reise mit Rückblenden auf das Leben von Johannes und Margareta sowie Auszügen aus erhaltenen Briefen zu veröffentlichen.“